"Makom"
Es geht mir nicht nur die Sorge um die Zukunft dieser Erde, sondern auch ihre Schönheit. Manchmal möchte ich vor Begeisterung über die Natur in die Hände klatschen. Für kurze Zeit - manchmal nur für das Moment einer Fotoaufnahme - versuche ich durch Eingriffe in die Landschaft oder in den Raum eine Irrealität herzustellen, die dafür die Augen öffnet. „Die einzige wahre Reise wäre für uns, wenn wir nicht neue Landschaften aufsuchten sondern andere Augen hätten“, heißt es bei Proust.
Ein Kunstwerk zu schaffen, heißt für mich, über einen Ort nachzudenken oder ihn neu zu schaffen, also die Unendlichkeit des Raums auf spezielle Weise einzugrenzen. Ein hebräisches Wort für Gott, nämlich „ Makom“, bedeutet „Ort“. Bei den Arbeiten, die ich in der Wüste und am Meer angefertigt habe, waren mir die ‚göttliche’ Einmaligkeit des Ortes und Unwiederholbarkeit des Augenblicks wichtig.